Pressemitteilung | 13.07.2021

Aromapflege berührt

Rosa Meier (Name geändert) hat Krebs im Endstadium. Die 82-Jährige ist seit einigen Wochen stationär in der Palliativabteilung. Trotz des umfassenden Behandlungsangebots fühlt sie sich manchmal niedergeschlagen. Bei ihrer Körperpflege geben die Pflegekräfte in das warme Wasser ein paar Tropfen Lavendelöl. „Lavendel wirkt antidepressiv bei Krebspatienten und hat eine schmerzlindernde Wirkung", erklärt Silke Zinz. „Wir integrieren Aromapflege in unsere tägliche Arbeit. Gerade ältere Patienten schätzen dieses Plus an Zuwendung unglaublich." Die Gesundheits- und Krankenpflegerin hat bereits umfangreiche Erfahrungen im Bereich Onkologie. Vor kurzem hat sie ihre Weiterbildung zur Aromaexpertin abgeschlossen und soll die fachgerechte Anwendung von Aromaölen schrittweise auf die gesamte Rotkreuzklinik ausdehnen. Krankenhausdirektorin Caroline Vogt hat sie mit einem entsprechenden Konzept beauftragt. „Wir wollen die Aromapflege mit ihren wohltuenden, schmerzlindernden und entspannenden Aspekten als einen ergänzenden Baustein zur modernen Medizin fest im Behandlungskonzept etablieren", betont Vogt.

Positive Wirkungen der Aromapflege wissenschaftlich bestätigt
„Die Berührung bei der Aromapflege ist neben den hochwertigen Ölen eine wichtige Komponente", sagt Schwester Silke. „Unsere Palliativpatienten liegen uns besonders am Herzen. Zu den pflegerischen Aufgaben gehört es, Leiden zu mindern und zu trösten. Wenn wir die Brust, den Rücken oder die Füße einreiben, spüren sie eine deutliche Linderung. Symptome wie erschwerte Atmung, Unruhe, Schmerzen oder seelische Probleme verbessern sich merklich." Das Pflegeteam hat bereits gute Erfahrungen gemacht mit Lavendel bei Ängsten und Schlaflosigkeit sowie mit Rosenöl im Sterbeprozess. Unter Anleitung der frisch gebackenen Aromaexpertin soll die Aromapflege noch deutlich ausgeweitet werden. Die 29-Jährige kann sich sogar eine Studie zu den Auswirkungen auf Palliativpatienten vorstellen. Es gibt bereits wissenschaftliche Untersuchungen zur erfolgreichen Begleittherapie bei Herpesviren, Pilzinfektionen und psychischen Problemen, jedoch keine im Bereich der Palliativmedizin. Die bisherigen Studien bewiesen, dass Aromatherapie die Keimreduzierung beschleunigt und den Heilungsprozess fördert. Durch die Weiterbildung und den Kontakt mit der Hebamme Ingeborg Stadelmann, bekannt geworden durch ihre Bücher und Aromapflegeprodukte, sieht Schwester Silke noch viel Entwicklungspotenzial beim Einsatz der ätherischen Öle, speziell in der letzten Lebensphase. „Wir müssen Körper, Geist und seelisches Befinden wieder als ein Ganzes sehen. Jedes ätherische Öl besteht aus verschiedenen Inhaltsstoffen – so wie der Mensch auch. Aromapflege, besonders in der Palliativmedizin, berücksichtigt diese Vielfalt und begegnet dem Menschen mit Respekt und Achtung."

Heilende Komponente
Die Ausbildung zur Aromaexpertin dauert zwei Jahre, verteilt auf sechs Module mit insgesamt 160 Stunden mit einer abschließenden Prüfung. Die Kosten hat der Arbeitgeber übernommen. „Eine sehr gute Investition für unsere Patienten", findet Krankenhausdirektorin Vogt und befürwortet die Stärkung der Aromapflege im Therapieprozess. Schwester Silke pflichtet ihr bei: „Auch wenn ätherische Öle nie ein Medikament oder eine Operation ersetzen können, sind sie eine wichtige Unterstützung und berücksichtigen die Ganzheitlichkeit des Menschen. Zudem hat die menschliche Zuwendung und Berührung eine heilende Komponente und ergänzt die moderne Medizin zum Wohle unserer Patienten."

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