Pressemitteilung | 03.12.2020

Expertentipps der Rotkreuzklinik Lindenberg zu Corona

Dr. Martin Hessz behandelt Patienten mit Erkrankungen wie Diabetes, Herzschwäche, Bluthochdruck, Tumoren und nicht zuletzt Lungenproblemen. Als Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin gehört er zu den medizinischen Spezialisten der Rotkreuzklinik Lindenberg, die gerade während der Corona-Pandemie wertvolle Tipps im Umgang mit dem Virus geben können.

Menschen, die einer Risikogruppe angehören, benötigen besonderen Schutz. Chronisch Kranke zählen ebenso dazu wie Ältere und Betagte. Jetzt, mitten in der zweiten Welle, sind häufig gerade diese Personen verunsichert, wie sie sich angesichts des Corona-Virus verhalten sollen. „Als Internist rate ich neben einer konsequenten Behandlung der Grunderkrankung dazu, möglichst Sozialkontakte einzuschränken. Die reduzierten Kontakte sollten idealerweise im Freien oder in gut belüfteten Räumen stattfinden", so Chefarzt Dr. Hessz. „Eine eingeschränkte Immunabwehr, wie etwa bei Tumorbehandlungen, zählt jedoch nicht zu den schwerwiegenden Risikofaktoren", beruhigt er. „Bisherige Beobachtungen zeigen hingegen, dass deutliches Übergewicht schwere Verläufe der Krankheit fördert." Die WHO spricht ab einem Body-Mass-Index von 25 von Übergewicht, ab einem BMI von 30 von Fettleibigkeit. Aktuellen Studien zufolge haben Übergewichtige mit Covid-19 ein höheres Risiko beatmet zu werden und auch zu sterben.

Individuelles Immunsystem spielt große Rolle
Auf die Frage, warum eine Corona-Infektion bei manchen Menschen nahezu symptomlos verläuft, bei anderen wiederum einen schweren Verlauf mit Komplikationen nimmt, antwortet Hessz: „Man nimmt an, dass das individuelle Immunsystem eine große Rolle spielt. Bei einem Teil der Menschen ist die körpereigene Abwehr in der Lage, den Krankheitserreger schon in den oberen Atemwegen aufzuhalten, bei anderen hingegen schafft das Corona-Virus den Weg über den Hals-Rachen-Raum in die tiefen Atemwege und weiter in die Organe." Er verweist dabei auf die in Expertenkreisen diskutierte Theorie, dass der Verlauf auch abhängig von der Blutgruppe sei, da zwischen Blutgruppe und individuellem Immunsystem eine enge Verbindung bestehe.

Geimpfte haben in der Regel einen leichteren Krankheitsverlauf
„Covid-19 ist keine reine Lungenerkrankung, sie betrifft den ganzen Körper. Auch wenn es in erster Linie die Atemwege befällt, können Herz, Gefäße, Gehirn und Nerven ebenso geschädigt werden." Mit der Nervenschädigung erklärt Hessz die in vielen Fällen beobachtete Geruchs- und Geschmackseinschränkungen. „Leider gibt es noch keine speziellen Medikamente, die Schutz vor Corona bieten", bedauert er und weist gleichzeitig auf die Wichtigkeit hin, die verordneten Medikamente, etwa gegen Bluthochdruck, regelmäßig einzunehmen. Natürlich setzt er wie viele Andere große Hoffnungen auf die Impfung. „Ab der Freigabe des Impfstoffes wird es mindestens sechs Monate dauern, bis genügend Menschen geimpft sind, um eine Weitergabe des Virus effektiv zu unterbinden", gibt er zu bedenken. „Wichtig ist, dass Risikogruppen, und dazu zählen neben chronisch Kranken auch ältere Menschen, zuerst geimpft werden. Auch wenn noch nicht klar ist, über welchen Zeitraum die Impfung tatsächlich vor einer Ansteckung schützt, wissen wir, dass Geimpfte in der Regel einen leichteren Krankheitsverlauf haben als Menschen ohne Impfschutz."

Gesundheitsrisiken durch das Aufschieben von Arztbesuchen
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus appelliert der Chefarzt und Ärztliche Direktor: „Im Falle von Krankheitssymptomen, wie etwa Herzschmerzen, Druckgefühl oder Wassereinlagerungen, verzögern Sie keinesfalls die erforderliche Diagnostik und Therapie." Er warnt eindringlich vor Gesundheitsrisiken durch das Aufschieben von Arztbesuchen. „Die Einhaltung höchster Hygienestandards und der geltenden Hygienemaßnahmen sind in der Rotkreuzklinik Lindenberg selbstverständlich", versichert Hessz abschließend.

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