Pressemitteilung | 10.09.2018

Bei Lymphdrüsenkrebs ist die genaue Diagnose entscheidend

Am 15. September ist Welt-Lymphom-Tag. Ziel des Aktionstags ist es, weltweit über Krebsformen innerhalb des Lymphsystems zu informieren. Lymphdrüsenkrebs gehört mit fünf Prozent zwar zu den eher selteneren Krebsformen, gilt jedoch aufgrund seiner geringeren Bekanntheit als Erkrankung mit Aufklärungsbedarf.

„Lymphdrüsenkrebs ist dabei auch die häufigste hämatologische Krebserkrankung und mit zwölf Prozent die dritthäufigste Krebserkrankung von Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren", weiß PD Dr. Alois Lang, Facharzt für innere Medizin, mit Schwerpunkt Hämatologie und internistische Onkologie. Er ist medizinischer Leiter am Onkologischen Zentrum der Rotkreuzklinik Lindenberg, das auf die Behandlung von Lymphdrüsenkrebs spezialisiert ist.

„Grundsätzlich kann die Erkrankung aber Menschen jeden Alters treffen – Männer sind dabei etwas häufiger betroffen als Frauen. Früh erkannt sind die Heilungschancen gut", so der Facharzt weiter. Lymphdrüsenkrebs (malignes Lymphom) ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems, dem unter anderem die Lymphknoten, die Milz und die Thymusdrüse angehören. Die Bildung von bösartigen Lymphomen, also Tumoren im Lymphsystem, geht von den weißen Blutkörperchen aus, die eine wichtige Rolle innerhalb des Immunsystems spielen. „Besonders bei dieser Krebsart ist die außerordentliche Arten-vielfalt. Wir unterscheiden in die zwei Übergruppen ‚Hodgkin-Lymphome' und ‚Non-Hodgkin-Lymphome' und diese wiederum in zahlreiche Unterformen – um die Richtige zu ermitteln, ist eine genaue Diagnostik entscheidend, die, wenn nötig, auch molekulare Untersuchungen umfasst", erklärt Dr. Lang.

Lymphome unter dem Mikroskop erkennen
Typische Symptome für Lymphdrüsenkrebs können schmerzlos geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Gewichtsverlust und nächtliches Schwitzen sein. Da auch bei Lymphdrüsenkrebs Prognose und Therapie von Typ und Stadium der Krebsart abhängen und die Warnzeichen eher unspezifisch sind, empfehlen Ärzte, auf Auffälligkeiten zu achten und im Zweifel einen Arzt aufzusuchen. Für die Diagnostik sind ein eingehendes Vorgespräch mit dem Arzt (Anamnese) sowie eine körperliche Untersuchung von zentraler Bedeutung. Ist eine länger anhaltende Lymphknotenschwellung auffällig und ungeklärt, raten Ärzte für eine genaue Klärung zur Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie). „Denn richtig erkennen, ob es sich um ein Lymphom handelt, kann der Pathologe meist nur mithilfe des Mikroskops oder anderer molekularer Methoden", so Dr. Lang. Je nach Situation können zur Diagnosestellung auch das Untersuchen von Knochenmark und Blutwerten oder bildgebende Verfahren wie CT, MRT oder Röntgen ergänzend zum Einsatz kommen. „Viele geschwollene Lymphknoten gehen auf andere Ursachen zurück – um eine eventuelle Krebsbildung auszuschließen oder eben frühzeitig zu erkennen, sollten Auffälligkeiten immer abgeklärt werden." Ansammlungen von Lymphknoten liegen insbesondere am Hals, um das Schlüsselbein herum, in den Armbeugen und den Achselhöhlen sowie in der Lendengegend.

Individuelle Therapie
Aufgrund der Vielfältigkeit von Lymphdrüsenkrebs ist es für den Therapieerfolg wichtig, dass die behandelnde Klinik und der behandelnde Arzt über eine Spezialisierung auf dem Gebiet verfügen. „In unserem interdisziplinären Team klären wir die Auswahl der Therapieverfahren – immer unter Berücksichtigung der individuellen Situation des Patienten. Je nach Typ, Verortung und Stadium des Tumors kommen eine Chemotherapie, eine gezielte Bestrahlung und meist auch eine Immuntherapie zum Einsatz", so Dr. Lang weiter. Gerade die Immuntherapie habe sich in der Vergangenheit vor allem als sinnvolle Weiterentwicklung der Chemotherapie bewährt. „Hierbei setzen wir Verfahren und Antikörper ein, die dem körpereigenen Immunsystem helfen, seine Abwehrkräfte gegen die Krebserkrankung zu erhöhen. Beispielsweise unterstützen bestimmte Medikamente das Immunsystem dabei, die Krebszellen besser zu erkennen und damit gezielt zu bekämpfen."

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