Pressemitteilung | 12.11.2019

Rotkreuzklinik plant Aufbau eines Zentrums für Musikermedizin

Die Rotkreuzklinik Lindenberg geht neue Wege und setzt auf die Fachrichtung Musikermedizin. Ab dem nächsten Jahr möchte das Allgäuer Krankenhaus dafür ein eigenes Zentrum im Haus errichten. Um auf die Bedeutung der Musikermedizin aufmerksam zu machen, lädt die Klinik am Freitag, 22. November, zu einem Konzertabend mit Klavier, Violine und Cello ein – kombiniert mit medizinischen Vorträgen.

„Mit dieser Veranstaltung beschreiten wir neues Terrain, so etwas hat es in der Region noch nicht gegeben", kündigt Krankenhausdirektorin Caroline Vogt an. Für den Konzertabend mit dem Titel „Klinische Klangkontraste" im Lindenberger Hutmuseum hat sich Vogt zusammen mit Dr. Alfred Huber, Leitender Oberarzt der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, etwas Besonders ausgedacht: Die musikalischen Darbietungen bestreitet das preisgekrönte Klaviertrio Morgenstern Trio – gegründet an der renommierten Essener Folkwang Hochschule – mit Werken von Dmitri Schostakowitsch und Franz Schubert. Daneben beleuchten mehrere Ärzte der Klinik in Impulsvorträgen das Thema Schmerz. Dabei wird es um Aspekte aus den Fachbereichen Anästhesie, HNO, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie und Palliativmedizin gehen. „Wir möchten mit den Klinischen Klangkontrasten eine dauerhafte musikalische Veranstaltungsreihe für das Allgäu schaffen, das immer unter einem bestimmten medizinischen Thema steht", erklärt Vogt. „Künftig wird die Klinik zwei Mal pro Jahr dazu einladen. Damit möchten wir einerseits die allgemeine Bevölkerung im Allgäu erreichen, andererseits aber auch passionierte Hobbymusiker und insbesondere Berufsmusiker."

Neurochirurg Huber – zugleich auch studierter Komponist – erläutert den Bedarf der Musikermedizin: „Gerade chronische Schmerzen treten bei Berufsmusikern fast doppelt so häufig auf im Vergleich zu der sonstigen Bevölkerung. Streicher etwa haben wiederholt mit Problemen im Schulter-Nacken-Bereich zu kämpfen. Holz- und Blechbläser wiederum müssen vermehrt eine HNO-Versorgung in Anspruch nehmen. Bei Oboisten besteht darüber hinaus sogar ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden." Im Gegensatz dazu stünde die nachweisliche Tatsache, dass Berufsmusiker jedoch verhältnismäßig wenig Arztbesuche absolvieren. „Das hat viel mit dem eigenen Leistungsanspruch zu tun und der Angst vor einem Karriereknick", erläutert Huber. „Statt sich professionelle Hilfe zu suchen, neigt diese Berufsgruppe vermehrt zur missbräuchlichen Einnahme von Schmerzmitteln, aber auch zu einem stärkeren Alkohol- und Drogenkonsum." Aufgrund seiner eigenen Musikexpertise und Vernetzung mit der Branche weiß Huber um die Notwendigkeit, weitere Zentren für Musikermedizin in Deutschland zu etablieren. „Bundesweit gibt es gerade einmal 15 solcher Institute – in Süddeutschland lediglich in Freiburg, Stuttgart und München."

Dass ein solches Zentrum gut zur Struktur der Rotkreuzklinik Lindenberg passt, davon ist Krankenhausdirektorin Vogt überzeugt: „Die Etablierung eines Zentrums für Musikermedizin ist eine Ergänzung zu unserem seit zwei Jahren bestehenden Gelenk- und Wirbelsäulenzentrum, das von Herrn Dr. Huber geleitet wird. Allein dadurch sind Synergieeffekte gegeben." Auch weitere Fachrichtungen wie die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde oder die Physiotherapie sollen in der neuen Einrichtung vertreten sein. Mit dem Aufbau des Zentrums möchte die Krankenhausdirektorin im neuen Jahr starten. Erste konkrete Maßnahmen im Hinblick auf Beratungen, Therapien und operative Eingriffe für Patienten soll es dann ab Sommer 2020 geben. Vogt erklärt: „Ich bin mir sicher, dass wir damit ein medizinisches Angebot schaffen, das regen Zuspruch finden und eine Bereicherung für die Region sein wird."

Pressemitteilung als pdf zum Download


Pressekontakt:

Monisha Das
Rotkreuzplatz 8
80634 München
Tel. 089/1303-1611
Fax 089/1303-1615
E-Mail schreiben




Suche

Im Notfall

Notaufnahme Rotkreuzklinik Lindenberg
Tel. 08381/809-0  (zugänglich zwischen 07:00 bis 18:00 Uhr, außerhalb dieser Zeiten: eingeschränkte Notversorgung)

Adresse:
Rotkreuzklinik Lindenberg
Dr.-Otto-Geßler-Platz 1
88161 Lindenberg
Anfahrt

Die Zentrale Notaufnahme finden Sie links an der Pforte vorbei beim chirurgischen Sekretariat. Bitte melden Sie sich gleich an der Pforte beim Haupteingang. Ab 18.00 Uhr bitte am linken Seiteneingang (Zufahrt Rettungswagen) klingeln.

Weitere Notrufnummern:
Notruf für Feuerwehr und Rettungsdienst: 112
Kassenärztliche Notrufnummer: 116 117

powered by webEdition CMS