* Ende des Eigenverwaltungsverfahrens durch Liquidation der Klinik
* Transformationspläne in Fachklinik durch neuen Investor kommen zu spät
* Zahlreiche Gespräche und Verhandlungsbemühungen sowie Prüfung aller möglichen Optionen zur Abwendung einer Schließung blieben erfolglos
Wertheim, 19. Juni 2024. Die Rotkreuzklinik Wertheim gGmbH leitet die Beendigung des Eigenverwaltungsverfahren durch Liquidation ein. Die Auflösung und Abwicklung der Einrichtung ist die Konsequenz fehlenden Personals und mangelnder Reststruktur eines Klinikbetriebs. Zuvor waren die Verhandlungen zur geplanten Übernahme der Trägerschaft und Transformation in eine Fachklinik durch Dr. Josef Oswald in zeitlicher Hinsicht gescheitert.
Mit Eintritt in das Sanierungsverfahren im September 2023 wurde kontinuierlich auf die Dringlichkeit einer Lösungsfindung hingewirkt. Dazu wurden zahlreiche Gespräche mit Akteuren aus Ärzteschaft, Politik und Privatwirtschaft zur Zukunft der Klinik sowie der medizinischen Versorgung in der Region geführt. Die Fortführung der Rotkreuzklinik als Grund- und Regelversorger war langfristig unter den gegebenen Voraussetzungen nicht auskömmlich. Auch deshalb war das Krankenhaus auf der Suche nach einem neuen Träger. Übernahmeverhandlungen mit der Stadt Wertheim zur Rekommunalisierung konnten entgegen dem Willen der Stadt nicht zu einem Ergebnis geführt werden. Das derzeit bestehende System der Krankenhausfinanzierung ist ein erschwerender Aspekt, der die Möglichkeiten der nachhaltigen wirtschaftlichen Führung eines Krankenhauses erheblich limitiert.
Dr. Mark Boddenberg von der Kanzlei ECKERT Rechtsanwälte, der als Generalhandlungsbevollmächtigter das Sanierungsverfahren der Rotkreuzklinik Wertheim begleitet, sagt: „Unsere höchste Priorität war es, die Klinik wirtschaftlich fit zu machen, sie nachhaltig zu sanieren und damit auch zur medizinischen Versorgung in der Region beizutragen. Klar ist aber, die Zeit für Gespräche und Verhandlungen ist abgelaufen: Es gibt keine personellen und finanziellen Ressourcen mehr, um das Haus weiterhin zu betreiben. Für alle Beteiligten ist dieser Schritt bedauerlich, weil die vorgebrachten Vorschläge und Angebote nicht rechtzeitig umzusetzen waren – jedoch hat auch die Rotkreuzklinik Wertheim mit den strukturellen Herausforderungen, die derzeit die gesamte deutsche Krankenhauslandschaft betreffen, erheblich zu kämpfen. Das hat die Lösungsfindung darüber hinaus erschwert.“
Die Rotkreuzklinik Wertheim wird von den Sanierungsexperten der Kanzlei ECKERT Rechtsanwälte in allen juristischen Belangen beraten. Dr. Hubert Ampferl von der Kanzlei Dr. Beck & Partner ist als Sachwalter in dem Verfahren gerichtlich eingesetzt.
Über ECKERT Rechtsanwälte:
ECKERT Rechtsanwälte mit Hauptsitz in Hannover gehört zu den führenden deutschen Restrukturierungs- und Insolvenzkanzleien. Die Spezialisten der Sozietät sind sowohl beratend auf Unternehmensseite als auch als Insolvenzverwalter und Sachwalter tätig. Besondere Expertise besteht zudem bei der Sanierung von Krankenhausträgern. Dazu zählen die Imland Kliniken, „DRK gem. Krankenhausgesellschaft Thüringen Brandenburg“, „ViaSalus“, die Klinikgruppe Josef-Hospital in Delmenhorst sowie die Paracelsus-Klinikgruppe, mit mehreren Einzelgesellschaften und 24 Klinikstandorten eine der größten Konzerninsolvenzen der letzten Jahre. Die Kanzlei beschäftigt 148 Mitarbeiter an 18 Standorten, davon sind 43 Berufsträger.
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